Klimageräte: Coole Sache oder doch nur heiße Luft?
Die Temperaturen steigen und selbst nachts ist an Abkühlung kaum zu denken. Wie schön wäre jetzt ein klimatisiertes Schlafzimmer. Doch wie gut sind portable Klimageräte wirklich?
1. Mobil, kompakt oder Split-Gerät – was ist der Unterschied?
Bei Klimageräten werden vier generelle Kategorien unterschieden: mobile Geräte, Kompaktgeräte, Split- und Multisplit-Anlagen. Für die Verwendung in einer Mietwohnung oder einem gemieteten Haus empfiehlt sich in erster Linie ein mobiles Gerät, da dieses die einzige Variante ist, die keinen aufwändigeren Einbau benötigt oder bauliche Veränderungen notwendig macht. Denn diese führen häufig zu Streitpunkten mit dem Vermieter.
Während mobile Geräte auf Rollen stehen, frei bewegt werden können und lediglich einen Abluftschlauch für die heiße Luft besitzen, den man durch ein teilweise geöffnetes Fenster nach draußen führen kann, sind Kompaktgeräte für den stationären Einbau in der Wand oder in einem Fenster vorgesehen. Split- und Multisplitgeräte teilen die Technik auf mehrere Stationen auf. Hier gibt es mindestens eine größere Anlage (bei Multi-Split sind das mehrere), die im Inneren der Wohnung eingebaut wird. Diese ist über eine Funktionsleitung fest mit einer Einheit im Außenbereich verbunden, die meist einen Ventilator sowie einen Wärmetauscher enthält. Da dieser Einbau recht aufwändig ist, konzentrieren wir uns in diesem Artikel auf die Nutzung von mobilen Geräten.
2. Wie funktioniert ein Klimagerät?
Die Funktionsweise ist bei allen Klimageräten recht ähnlich. Die warme Luft des Raumes wird eingezogen und an einem Wärmeaustauscher vorbeigeführt, der Rohre mit einer Kühlflüssigkeit enthält. Damit arbeitet ein Klimagerät nach dem gleichen Prinzip wie ein Kühlschrank. Das Kühlmittel entzieht der Luft die Wärme, wärmt sich dabei selbst auf und geht vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über. Die abgekühlte Luft strömt in den Raum, während im Klimagerät das gasförmige Kühlmittel stark verdichtet wird. Dabei wird es noch wärmer. Im Bereich des Außenluft-Wärmetauschers wird diese Hitze nun durch ein Rohr nach außen abgegeben – das Kühlmittel kühlt ab, verflüssigt sich dabei wieder und der Kreislauf geht von vorne los.
3. Welche Leistung brauche ich?
Hier sollte genau darauf geachtet werden, dass das Gerät für die Raumgröße auch wirklich geeignet ist. Hat es zu wenig Leistung, lässt sich der Raum nur unzureichend kühlen. Ist es zu stark, schlägt sich das in der Stromrechnung nieder. Denn Klimageräte haben einen saftigen Stromverbrauch. Häufig wird die Kühlleistung in Watt oder BTU/h (Kühlleistung pro Stunde) angegeben.
Für ein kleines Schlafzimmer mit etwa 15 Quadratmetern reicht beispielsweise eine Leistung von rund 1.600 Watt oder 5.500 BTU/h aus.
Für ein großes Wohnzimmer von 45 Quadratmetern und mit Fenstern, die zur Sonne hin ausgerichtet sind, sollten Sie zu einem Gerät mit etwa 4.700 Watt und 16.000 BTU/h greifen.
4. Was muss ich beim Gebrauch beachten?
Es gibt einige Tipps, die dabei helfen, beim Betrieb eines Klimageräts Strom und damit Geld zu sparen. So sollten Fenster und Türen des zu kühlenden Raums stets geschlossen sein. Direkte Sonneneinstrahlung auf das Gerät oder den Raum sollte vermieden werden – am besten also Rollläden oder Jalousien schließen, um ein unnötiges Aufheizen zu vermeiden.
Viele Geräte sind deutlich hörbar: Statt sie die ganze Nacht lang laufen zu lassen, den Raum also vorzugsweise vor dem Schlafengehen kühlen und das Gerät über Nacht ausschalten.
Nicht zu kalt machen! Jedes Grad kostet Strom. Also lieber für eine frische Brise als für eine Kühlkammer sorgen.
5. Wie viel kostet ein Klimagerät?
Los geht es bei etwa 300 Euro für kleine mobile Klimageräte. Sollen auch größere Räume beheizt werden, muss man eher mit Kosten zwischen 600 und 1.000 Euro rechnen. Wer zu Designer-Geräten wie beispielsweise einem Dyson Pure Cold + Hot greift, zahlt natürlich auch noch für die Optik. Bei Split- und Kompaktgeräten kommen darüber hinaus Montagekosten hinzu. Bei einem mobilen Gerät gibt es die nicht.