Auf eine Krommbierewurscht mit ... den Schmuckdesignern Claudia Adam und Jörg Stoffel

Claudia Adam und Jörg Stoffel schaffen in ihrer Stipshausener Werkstatt glänzende Unikate, für die sie weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt sind. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen zeugen von ihrer Gestaltungskraft und Lust am Experimentieren. Ein Gespräch über Heimatverbundenheit, gutes Handwerk und innovativen Schmuck aus Altglas

 

Woher nehmen Sie Inspiration für Ihr Schmuckdesign?

Jörg Stoffel (JS): Ich bin im Hunsrück geboren und zeitweise in einer Schleiferei groß geworden. Dort habe ich gelernt, mich auszuprobieren, mir Möglichkeiten zu schaffen. Aber die größte Inspirationsquelle ist das Leben selbst, die Erfahrungen, die man macht.

Claudia Adam (CA): Mein Mann und ich beschäftigen uns beide schon über 20 Jahre mit Schmuck. Das Thema begleitet uns im Alltag, egal, was wir tun, und irgendwann kommt eine Idee. Wir denken bestehende Entwürfe weiter, machen diese besser – oder stellen uns völlig neuen Themen, wenn wir etwa an Wettbewerben wie dem Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis teilnehmen.

Wie haben Sie sich kennengelernt?

CA: Während des Studiums in Idar-Oberstein. Schon damals fiel der Entschluss, uns nach dem Abschluss gemeinsam selbständig zu machen. Die Werkstatt war zunächst in unseren Wohnräumen untergebracht, aber das wurde mit der Zeit zu eng. Also haben wir ganz in der Nähe einen ehemaligen Tante-Emma-Laden angemietet, der viele Jahre leer stand – ein offener Raum mit Charakter, der gut zu uns passt.

Was reizt Sie an Ihrem Handwerk?

JS: Mich hat schon immer fasziniert, was Menschen mit ihren Händen anstellen, welche Dinge sie schaffen. Durch gutes Handwerk entsteht etwas, das keine Maschine kann, weil das Ergebnis eine ganz andere Seele hat als ein Massenprodukt. Damit wird ein Stück weit auch die Identität des Erschaffers nachgebildet, das finde ich wunderschön. Wenn sich diese Authentizität zeigt, ist schon viel erreicht.

Dabei arbeiten Sie nicht nur mit Edelsteinen...

CA: Seit 2011 fertigen wir auch Unikate aus Altglas. Wir haben nach einem zweiten Standbein gesucht, mit dem wir eine breitere Käuferschicht ansprechen können und sind bei Weinflaschen fündig geworden. Ein unedles Wegwerfprodukt, aus dem sich toller Schmuck machen lässt – Ringe, Ohrringe und Anhänger in großer Farben- und Formvielfalt.

Welche Möglichkeit bietet Ihnen die Edelsteinregion?

CA: Idar-Oberstein ist ein Begriff, der für Qualität im Edelsteinhandwerk steht. Wir haben hier gute Voraussetzungen, können Steine beziehen, Werkzeuge und Schleifmittel. Aber mehr noch ist die Region für mich Heimat, ein Ort, an dem die Familie, Freunde und Kollegen wohnen, mit denen wir teilweise seit der Studienzeit zusammenarbeiten. Hier ist mein Anker, entsprechend freue ich mich immer, nach einer Reise zurückzukommen.

JS: Der Hunsrück bietet mehr, als viele glauben: Naturschönheit, innovative Unternehmen und kluge Köpfe. Umso mehr wünsche ich mir für die Zukunft eine verbesserte Infrastruktur, damit Menschen einen Anreiz bekommen, hier Urlaub zu machen oder sogar herzuziehen.

 

Anlässlich ihres 120-jährigen Jubiläums hat die OIE einen Film gedreht, in dem Persönlichkeiten aus der Region erzählen, wie sie ihre Heimat voranbringen und was sie mit der OIE verbindet. Zu Wort kommen der Unternehmer Ralph Effgen, der Mountainbike-Enthusiast Nico Reuter sowie Claudia Adam und Jörg Stoffel. Gleich anschauen!

OIE Card Vorteil:

Schauplatz unserer Reihe „Auf eine Krommbierewurscht mit ...“ ist das Café Zehntscheune in Herrstein. Inhaber der OIE Card erhalten dort zu ihrer Bestellung ein Freigetränk nach Wahl.

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