Abenteuer vor der Haustür: Die neue Wanderlust
Teil 3: Natur erleben bei Eis und Schnee: Winter-Wanderspaß ohne Risiko
Weite Reisen sind aktuell nicht angesagt, auch sonst ist die Freizeitgestaltung durch die Pandemie nach wie vor eingeschränkt. Doch Trübsal blasen ist deshalb nicht nötig. Schließlich gibt es in unserer Region viele schöne Ecken zu entdecken. Eine Wanderung ist für eine Erkundung der Heimat optimal und auch im Winter ein tolles Erlebnis: Drei Touren, die auch bei viel Schnee und frostigen Temperaturen gefahrlos zu gehen sind
Wanderspaß im Winter
Weitsicht über Wiesen und Felder genießen und mit etwas Glück einige rare Sonnenstrahlen erhaschen: Eine Wanderung macht auch im Winter Spaß. Doch ist es frostig und hat stark geschneit, sollte man vorsichtig sein. Denn Wanderwege werden in der Regel weder geräumt noch gestreut. Und Wälder sollten Sie nach starkem Schneefall besser meiden: Die Schneelasten auf den Bäumen können leicht zu Astbruch und im schlimmsten Fall sogar zum Umkippen von Bäumen führen. Auch steile Strecken sind weniger gut für Schneespaziergänge geeignet: Rutschiger Untergrund kann zu gefährlichen Unfällen führen. Winterspaziergänge sollten daher am besten über Wiesen, Felder und am Waldrand stattfinden. Die Bäume mit ihrem weißen Kleid lassen sich ja auch aus der Ferne bestaunen. Meine OIE hat drei Vorschläge für kürzere Touren, die trotzdem Spaß und Naturerlebnisse möglich machen.
1. Rinzenberg-Rundweg mit Erweiterung zum Wehlenstein
Rinzenberg liegt am Rand des Nationalparks Hunsrück-Hochwald und bietet durch seine sonnenzugewandte Lage auch im Winter an klaren Tagen viele helle Stunden. Auf dieser gemütlichen Spazierrunde über Feldwege und durch das beschauliche Örtchen können Sie die Gedanken schweifen lassen und die Weite genießen. Auch Familien mit jüngeren Kindern schaffen die vier Kilometer lange Tour problemlos. Zwischendurch gibt es genügend Gelegenheit für Schnee-Engel-Spaß oder den Bau eines Schneemanns am Feldrand.
Wer länger laufen möchte, kann die Tour unkompliziert ausweiten und bei geeigneter Witterung auf den Wehlensteig steigen. Ist es klar, bietet der Rinzenberger Hausberg (668 m) eine tolle Sicht auf den Nationalpark.
2. Auf historischen Spuren: Themenrundwanderweg in Reichenbach
Einst waren 14 Dörfer auf dem Gelände des heutigen Truppenübungsplatzes in Baumholder verteilt. Die Menschen, die dort bis 1937 lebten, wurden umgesiedelt und haben eine neue Heimat gefunden. Doch der 14 Kilometer lange Themenrundwanderweg in Reichenbach erinnert bis heute an die Geschichte der verlorenen Dörfer. Unter anderem wurden entlang der Wegstrecke Rastbänke aus Bestandteilen der früheren Siedlungen gebaut: Sie bestehen zum Beispiel aus Steinen der Häuser.
Darüber hinaus bieten die 14 Stationen, die an die Dörfer erinnern, Infotafeln mit Bildern und Wissenswertem zu den früheren Siedlungen. Dabei führt der Weg selber nicht über den militärischen Bereich, sondern verläuft an seinen Rändern und bietet zahlreiche schöne Ausblicke auf das Gelände.
Er verläuft dennoch überwiegend auf ebener Strecke und abseits von bewaldetem Gebiet, so dass er sich gut für einen längeren Spaziergang im Winter eignet. Wer mehr über die Dörfer erfahren möchte, findet Infos in einer Broschüre der Verbandsgemeinde Baumholder, die Sie hier herunterladen können.
3. STUMM-Orgel-Weg
Romantische Bachtäler und Aussichten auf den Soonwald und den Idarkopf erwarten die Wanderer auf dem rund 14 Kilometer langen STUMM-Orgel-Weg, der die Orte Rhaunen, Sulzbach, Hottenbach, Schauren und Stipshausen streift. In jedem dieser Orte steht nämlich eine Original-STUMM-Orgel. Bei offenen Kirchen in pandemielosen Zeiten können diese auch besucht werden.
Derzeit ist das nicht möglich, doch die Orgeln können Sie dennoch genießen: Denn in einer Audiothek, die Sie hier herunterladen können, gibt es ausgewählte Orgel-Melodien, denen Sie dann auf der Wanderung lauschen können. In den Orten sind Hinweistafeln angebracht, auf denen sich neben Erläuterungen zum Instrument und seinem Ursprung die zur jeweiligen Orgel passende Stücknummer finden lässt.
Rund 400 Stumm-Orgeln entstanden in Sulzbach, wo Johann Michael Stumm (1683-1747), Sohn des Sulzbacher Schmieds Christian Stumm, ein berühmter Orgelbauer wurde – und eine über sechs Generationen reichende Orgelbauertradition begründete. Viele der Instrumente sind bis heute erhalten.
Der Weg führt überwiegend über Wiesen, Felder und befestigte Wege und nur durch wenige bewaldete Flächen. Bei Schneebruchgefahr sollten Sie für diese Wegstücke sicherheitshalber alternative Routen wählen.
Winterpicknick-Beutel bestellen
Wandern macht hungrig und durstig. Da pandemiebedingt Gaststätten geschlossen sind, haben die Gastgeber der Nationalparkregion sich etwas Besonderes einfallen lassen: das Winter-Picknick! In fertig gepackten Beuteln füllen heimische Gaststätten köstliche Leckereien aus der Region, die Sie vor der Wanderung abholen und dann bei einer Rast verspeisen können. Welche Betriebe aktuell einen Winter-Picknickbeutel anbieten erfahren Sie hier.
Rast in einer Schutzhütte
Wem es draußen zu kalt ist, der kann eine trockene Rast in einer der Schutzhütten in der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald machen. Wo genau diese Hütten zu finden sind und welchen Komfort sie bieten, können Sie hier nachlesen.