Fasching feiern im kleinsten Kreis

Keine Straßenumzüge, keine Sitzungen, keine Büttenreden, kein gemeinsames Schunkeln und Hit-Schmettern auf den beliebten Faschingsbällen: Die Corona-Krise trifft die Narren hart. Die fröhliche fünfte Jahreszeit muss in seiner gewohnten Form ausfallen. Doch wer ein echter Jeck ist, lässt sich von Kontaktbeschränkungen und Lockdown die Laune nicht vermiesen. Auch im eigenen Haushalt oder gemeinsam mit einem faschingsbegeisterten Freund lässt sich eine fröhliche Feier veranstalten. Meine OIE hat Ideen gesammelt.


1. Gemeinsam Kostümieren

Ohne Verkleidung kann ein Narr sich nicht sehen lassen. Normalerweise ist die Auswahl kompliziert, denn das Kostüm muss sowohl für den Straßenkarneval bei meist recht niedrigen Temperaturen geeignet sein, sollte aber auch noch funktionieren, wenn nach dem Umzug die Party in der Kneipe ansteht.

In diesem Jahr besteht daher die historische Chance, sich in Sachen Kostümierung und Schminke einmal so richtig auszutoben. Drinnen im Warmen halten Glitzer und Glamour problemlos und auch die aufwändige Tüllverzierung muss keinen Regen- oder Graupelschauer fürchten. Am besten kostümiert und schminken Sie sich gemeinsam. Das steigert die Vorfreude und ist die perfekte Party-Einstimmung.

Wer noch Inspiration sucht, wird vielleicht beim OIE Card-Partner Faschingskiste Algenrodt fündig. Hier kann auch online bestellt werden.


2. Wohnung dekorieren

Lufschlangen, Konfetti, Girlanden und Ballons gehören natürlich zu einer echten Karnevalsfeier dazu. Vielleicht haben Sie auch Lust, mit der Familie vorab fröhliche Masken zu basteln und aufzuhängen oder andere Deko selber zu machen. Das Blogger-Portal Pinterest bietet eine schier unendliche Fülle an tollen Do-it-Yourself-Ideen, viele davon sind im Handumdrehen umgesetzt.

Wer mit Kindern eine Party vorbereiten möchte, findet hier bei Geolino tolle Anregungen für jedes Alter. Egal, für welchen Stil Sie sich entscheiden: Schmücken Sie die Wohnung mit den anderen Familienmitgliedern oder einem Freund zusammen. Das geht schneller und macht viel mehr Spaß.


3. In Erinnerungen schwelgen

Echte Faschingsfans können sicher auf einen beachtlichen Fundus an Fotos und Videos zurückgreifen, die die Verkleidungen der vergangenen Jahre oder sogar Jahrzehnte dokumentieren. Jetzt ist der Moment, wo diese Aufnahmen zur Geltung kommen.

Schwelgen Sie in Erinnerungen und erfreuen sich an den tollen Momenten aus der Vergangenheit, ohne Wehmut aufkommen zu lassen. Immerhin haben Sie endlich mal die Zeit und Gelegenheit, sie wach zu rufen.

 


4. Faschings-Hits spielen

Die beste Stimmung kommt mit der passenden Musik auf. Echte Narren greifen hier vermutlich auf die Klassiker zurück – vom Höhner-Hit „Viva Colonia“ über das Flieger-Lied „So ein schöner Tag“ von Tim Toupet bis zur „Polonäse Blankenese“ von Gottlieb Wendehals. Schließlich lassen sich Schlager wunderbar mitgrölen.

Doch daheim sind Sie Ihr eigener DJ. Legen Sie einfach auf, was Ihnen am besten gefällt! Das schließlich ist ein unschlagbarer Vorteil einer Faschingsparty zu Hause im kleinen Kreis.


5. Karnevals-Karaoke

Wenn sich alle trauen, ist es ein echter Spaß: Karaoke. Und Karnevalslieder eignen sich für den Singspaß hervorragend, weil jeder sie kennt.

Wem das mit der eigenen Familie oder einem einzigen Gast zu fade ist, der kann weitere Freunde per Videochat dazuschalten – und jeder gibt vor dem Rechner einen Hit zum Besten.

Vielleicht dichten Sie ja auch den ein oder anderen bekannten Song in eine Corona-Edition um? Bei YouTube gibt es dazu einige Beispiele zur Inspiration. Und wenn Sie mögen, können Sie auch einen kleinen Wettbewerb starten. Die Abstimmung läuft dann über ein Online-Tool oder klassisch per Handzeichen.


6. Faschingsunterhaltung: Schauen und Bauen

Umzüge, Büttenreden und Comedy gehören für Sie zu Karneval dazu und ein Verzicht ist unvorstellbar? Kein Problem heutzutage, wo in Mediatheken und auf Youtube Filme der großen Straßenumzüge der Vergangenheit ebenso zu finden sind wie Aufzeichnungen von Sitzungen bekannter Karnevalsvereine. Auch eine Reise zum Straßenkarneval nach Brasilien ist von der Couch aus möglich. Vielleicht hat aber auch ein Familienmitglied Lust, eine Büttenrede zu verfassen und der Familie feierlich vorzutragen?

Und wer gemeinsam mit den Kids kreativ sein möchte, kann sich mit Spielzeugautos und allerlei Gefährten und Figuren von Lego, Duplo, Schleich, Playmobil und Co. vielleicht auch einen Indoor-Faschingsumzug schaffen, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Mit den vorhandenen Spielfiguren lassen sich wunderbar auch Fußgruppen nachbilden. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Spaß ist dabei auf jeden Fall garantiert – vor allem bei kleinen Mitbewohnern.


7. Kamelle werfen

Vor allem für die Kleinsten dürfen Kamelle auf keinen Fall fehlen. Bonbons sollten Sie daher im Vorfeld besorgen und sich überlegen, wie Sie sie unter die Leute bringen.

Sind Wohnung oder Haus groß genug, spricht eigentlich nichts gegen das klassische Umherwerfen und Aufsammeln. Die Kleinen können davon auch daheim gar nicht genug bekommen – Sie werden sehen.


8. Piñata basteln

Alternativ können Sie eine Piñata vorbereiten. Dieser Brauch aus Mexiko und Spanien hat sich inzwischen auch bei uns etabliert: Eine Pappmaché-Figur wird mit Süßigkeiten gefüllt und aufgehängt. Dann wird so lange darauf geschlagen, bis der Inhalt herausfliegt.

Vielleicht haben Sie ja auch Lust, es Corona einmal so richtig zu zeigen und basteln sich eine Piñata in Form des Virus‘? Im Internet finden sich dazu Anleitungen. Keine Angst, es ist ganz leicht. Für eine ganz simple Variante genügen ein runder Luftballon, Zeitungs- oder andere Papierreste sowie Kleister oder Mehl und Wasser als Zutaten. Sie werden sehen: Die Kleistermatscherei macht Groß wie Klein mächtig Spaß. Alternativ können Sie aber natürlich auch eine fertige Piñata kaufen, die es mittlerweile in vielen Varianten gibt.


Warum gibt es eigentlich Fasching?

Karneval, Fasching, Fasnet oder Fastnacht, die närrischen Tage werden regional unterschiedlich bezeichnet, haben aber alle den gleichen Ursprung: ein letztes großes Fest unmittelbar vor der entbehrungsreichen christlichen Fastenzeit, in der viele Menschen bis Ostern nach wie vor 40 Tage lang Verzicht üben. Darauf weist auch der Ausdruck „Fastnacht“ hin: die letzte Nacht vor dem Beginn des Fastens.

„Fasching“, wie das Fest vor allem in Süddeutschland heißt, leitet sich vom mittelhochdeutschen Begriff „vaschanc“ ab, mit dem das Ausschenken des Fastentrunks bezeichnet wird. Der ebenfalls verbreitete Ausdruck „Karneval“ geht auf das Italienische zurück: „Carne vale“ heißt soviel wie „Fleisch, leb wohl!“

Belegt sind Fastnachtsfeiern bereits seit dem 13. Jahrhundert. Der Fokus auf eine begrenzte Zeit der Anarchie entwickelte sich nach der Französischen Revolution und wurde im 19. Jahrhundert durch Karnevalsgesellschaften, Prinzenproklamationen, Sitzungen und Umzüge institutionalisiert.

Da die Reformation den Sinn der Fastenzeit in Frage stellte, ist die Republik heute in Sachen Fasching zweigeteilt: In katholischen Regionen wird der Brauch nach wie vor begangen, während in evangelischen Hochburgen wie Hamburg kaum etwas von den närrischen Tagen zu merken ist.