Auf eine Krommbierewurscht mit ... Heiko Hub vom Edeka-Markt in Rhaunen

Mit großem Engagement erarbeitete sich Heiko Hub das Know-how, wie er als Einzelkämpfer im Einzelhandel erfolgreich sein kann. Bis heute hat der 52-Jährige in seinem Edeka-Markt in Rhaunen für alle Fragen und Probleme der Kunden ein offenes Ohr – und ist auch in schwierigen Zeiten kreativ

 

Aktuell haben Sie wegen der Corona-Krise viel zu tun. Bieten Sie derzeit eine besonderen Service etwa für Senioren an?

Ja, ich habe mich mit Johannes Jaenicke von der Adler-Apotheke in Rhaunen getroffen und wir haben eine Kooperation eingetütet. Herr Jaenicke bietet schon länger einen Lieferservice an – und fährt in diesen schwierigen Zeiten nun zusätzlich meine Lebensmittel für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen aus.

Senioren können nun bei mir telefonisch ihre Waren bestellen.

Wir stellen sie anschließend zusammen und der Lieferservice der Adler-Apotheke bringt sie zu den Menschen nach Hause.

Außerdem habe ich am Sonntag, weil Edeka derzeit nicht mit der Lieferung nachkommt, selber einen Spuckschutz für meine Mitarbeiter gebaut und überall Abstandshalter im Laden angebracht und Aufkleber auf den Boden geklebt, damit die Menschen wissen, wie sie sich verhalten müssen.

 

Sie sind seit 1994 im Einzelhandel tätig? Wie kam es dazu?

Eigentlich hatte ich ganz andere Pläne. Ich arbeitete als Kfz-Mechatroniker und wollte noch ein Studium beginnen. Doch dann wurde mein Vater krank und konnte seine beiden kleinen Edeka-Märkte in Idar-Oberstein nicht mehr betreiben. Also sprangen mein Bruder und ich ein: Er übernahm den Laden in Algenrodt, ich den in Göttschied. So bin ich nach und nach in meine Aufgabe hineingewachsen, die mir ziemlich schnell gut gefallen hat. 

2001 habe ich zusätzlich das Geschäft meines Bruder übernommen und arbeitete im Anschluss in dem einen Markt morgens, in dem anderen nachmittags. Das war sehr stressig. Daher habe ich mich schließlich 2005 dafür entschieden, den etwas größeren Edeka-Markt in Rhaunen zu übernehmen und die beiden Geschäfte in Idar-Oberstein aufzugeben.

 

War diese Entscheidung im Rückblick für Sie der richtige Schritt?

Ja, auf jeden Fall. Ich hatte zehn Jahre lang keinen Urlaub gemacht und nebenbei in Allenbach noch ein Haus gebaut. Damit meine Familie mich auch noch mal zu Gesicht bekommt, musste sich unbedingt etwas ändern. Auch in Rhaunen war es zunächst hart. Mit 830 Quadratmetern führe ich einen vergleichsweise kleinen Markt und bin eher ein Umsatzzwerg.

Ich habe um- und ausgebaut, das Sortiment immer wieder verändert und erweitert und viel Werbung gemacht. 2016 habe ich dann  einen großen Umbau in Angriff genommen, um den Markt perspektivisch nach modernen Standards führen zu können. Heute kann ich sagen, dass die Mühe sich gelohnt hat. Die Umsätze sind gestiegen und es macht sehr viel Spaß, hier in Rhaunen zu arbeiten.

 

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Beruf?

Der Umgang mit Menschen ist sehr erfüllend für mich. Das ist etwas ganz anderes, als Autos zu reparieren und liegt mir sehr. Ich versuche, für meine Kunden immer ansprechbar zu sein und erhalte viele positive Rückmeldungen. Auch in meinem 26-köpfigen Team mit vielen langjährigen Mitarbeitern herrscht eine gute Stimmung.

Auch junge Menschen auszubilden, ist mir wichtig. Ein oder zwei Azubis sind immer im Markt, insgesamt haben wir schon 15 Jugendliche im Laufe der Zeit bei ihrer Ausbildung begleitet.

 

Haben Sie in Ihrem Markt besondere Produkte im Angebot?

Im Prinzip führe ich einen modernen Tante-Emma-Laden. Das Sortiment ist breitgefächert, insgesamt liegen bei uns rund 14.000 verschiedene Artikel in den Regalen. Diese große Auswahl verschafft mir einen Pluspunkt in Hinblick auf die Discounterkonkurrenz in der Nachbarschaft. Es gibt eine Tiefkühlabteilung, eine große Obst- und Gemüseabteilung, eine Frischetheke für Käse, Wurst und Fleisch, eine Postagentur mit Lottoannahmestelle, einen Bäcker sowie eine umfangreiche Auswahl an vegetarischen und veganen sowie Bio-Produkten.

Da in unserer Region viele Russlanddeutsche wohnen, liegen zudem viele russische Waren in den Regalen. Auch regionale Angebote sind mir wichtig. Wir verkaufen beispielsweise Kirner Bier, Eier vom Lindenhof Laufersweiler, Öl, Kartoffeln und Nudeln vom Erlenhof Griebelschied und regionale Wurstspezialitäten von der Metzgerei Lambert aus Kirn, darunter beispielsweise Kartoffel- und Spießbratenwurst. Das wird von den Kunden auch sehr gut angenommen.

 

Sie haben zuletzt den kompletten Laden renoviert. Auch in Sachen Heizung haben Sie aufgerüstet...

Ja, in der Tat. Wir sind wohl der einzige Supermarkt der Region, der seine Ladenfläche mit einer modernen Holzhackschnitzelheizung erwärmt. Mich hat das Konzept überzeugt und da eh eine Renovierung anstand, habe ich mich für diese nachhaltige Technologie entschieden. Die Hackschnitzel, mit denen ich heize, lagern in einem großen Raum.

Sie bestehen aus kleingehackten Holzresten, die anderweitig nicht verarbeitet werden können und sind daher nicht nur ökonomisch, weil sie wenig kosten, sondern auch ökologisch, weil so aus Abfall Energie produziert wird. Ich bin jedenfalls ganz begeistert von der Anlage und kann sie jedem empfehlen, der einen hohen Wärmebedarf sowie genügend Raum zur Verfügung hat, um den Brennstoff zu lagern.

 

Wie sehen Sie die Zukunft für Ihr Geschäft und die Region?

Ein Vorteil ist, dass Lebensmittel immer benötigt werden. Sicherlich ist es als vergleichsweise kleines Geschäft schwieriger, ordentliche Umsätze zu generieren. Aber mit geht es auch nicht ums Reichwerden.

Ich bin zuversichtlich, dass ich als inzwischen etablierter Markt mit vielen Stammkunden durch gute Sortimentsplanung und richtige Werbung weiterhin bestehen kann. Vielleicht bewirkt die geplante Anbindung Rhaunens an die Hochmoselbrücke durch die Hunsrückspanne weitere Zuzüge in die Region. Das würde auch mir die  Möglichkeit eröffnen, meinen Kundenstamm auszubauen.

OIE Card Vorteil:

Schauplatz unserer Reihe „Auf eine Krommbierewurscht mit ...“ ist das Café Zehntscheune in Herrstein. Inhaber der OIE Card erhalten dort zu ihrer Bestellung ein Freigetränk nach Wahl.

OIE Card Inhaber erhalten zudem 3 Prozent Sofortrabatt auf den Einkauf bei Edeka Hub (Im Weiersweiler 3, Rhaunen), ausgenommen gesetzlich nicht rabattfähige Warenbereiche, aktuelle Werbeartikel, Lotto, Paketshop und Bäckerei.

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