Der Umwelt zuliebe: Haus und Wohnung nachhaltig einrichten
Grün und nachhaltig zu leben, liegt im Trend. Schließlich gehört der Schutz des Klimas und der Umwelt zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Fünf Tipps für ein umweltfreundliches Zuhause
Die Landschaft unserer Region rund um Nahe, Hunsrück und Glantal ist geprägt von Wiesen, Wäldern, Hügeln und Feldern. Nicht erst seit der Gründung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald ist uns bewusst, wie wichtig es ist, unsere Natur zu schützen.
Auch wenn viele große Fragen in Sachen Klima- und Umweltschutz nach politischen Lösungen verlangen, kann jeder durch einen nachhaltigen Lebensstil selber dazu beitragen, Ressourcen und Umwelt zu schonen. Wer wie Jolanda und Niclas Knapp (Foto), die wir in unserem neuen Kundenmagazin „Meine OIE“ beim Einrichten begleitet haben, neu baut, hat beispielsweise zahlreiche Möglichkeiten, sein Haus umweltfreundlich zu gestalten. Doch auch wer keinen Umzug plant, kann dafür sorgen, dass es daheim ein wenig grüner wird.
1. Grüne Akzente: Pflanzen fürs Heim
Pflanzen bereichern mit ihrem natürlichen grünen Look die Wohnatmosphäre, beruhigen Auge und Gemüt und verbessern das Raumklima. Denn Zimmerpflanzen filtern Schadstoffe aus der Luft, spenden Sauerstoff und sorgen ganz nebenbei für eine Luftbefeuchtung. Auch bei einem minimalistischen Einrichtungsstil sollte man ihnen daher Platz einräumen – am besten in jedem Raum.
Denn auch in Bad und Schlafzimmer fühlen sich die grünen Mitbewohner wohl und tragen zu einem gesunden Wohnklima bei. Nicht umsonst liegt der sogenannte „Urban Jungle“-Stil (engl. für „Großstadt-Dschungel“) in den eigenen vier Wänden im Trend. Wer keinen grünen Daumen hat, kann Gewächse mit wenig Anspruch auswählen. Besonders pflegeleicht sind zum Beispiel unter anderen Bogenhanf, Efeutute, Ufopflanze, Geldbaum sowie Sukkulenten und Kakteen.
2. Möbel mit Mehrwert
Steht ein Neukauf von Esstisch, Schrank oder anderen Möbeln an, macht es Sinn, sich vorab zu informieren. Wer auf nachhaltig erzeugtes Holz setzt, hilft der Umwelt enorm. Zugleich sorgt er dafür, dass die heimische Luft weniger durch Schadstoffe belastet wird.
Meiden Sie Tropenhölzer wie Bangkirai oder Teak. Allein die langen Lieferwege sorgen für eine schlechte CO2-Bilanz. Sinnvoll sind Möbel aus heimischen Hölzern, die aus kontrollierter Forstwirtschaft stammen. Dazu zählen etwa Ahorn, Buche, Eiche oder Esche.
Achten Sie zudem auf Qualitätssiegel wie FSC, Blauer Engel oder Holz von Hier. Sie gewährleisten, dass Mensch und Natur fair und verantwortungsvoll behandelt werden. Auch das ÖkoControl-Siegel ist ein guter Indikator. Es kennzeichnet schadstoffgeprüfte Möbel, Matratzen und Bettwaren.
Wer noch nachhaltiger agieren möchte, kann auch Gebrauchtmöbel kaufen oder seine alten Möbel durch Upcycling aufpeppen. Zahllose Do-it-yourself-Ideen zum Thema finden Sie unter dem Suchwort „Upcycling“ im Internet.
3. Nachhaltige Haushaltsgeräte – vom Kühlschrank bis zum Trockner
Sind Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank oder Gefriertruhe älter als zehn Jahre, sollten Sie über einen Neukauf nachdenken. Gerade bei Haushalts-Großgeräten sind die technischen Fortschritte so enorm, dass man bei einem Austausch eines betagten Vertreters gegen ein effizientes Gerät leicht mehrere hundert Euro im Jahr sparen kann.
Damit Verbraucher ohne große Recherche erkennen, welche Geräte wirklich energiesparend sind, ist es in der EU vorgeschrieben, Geräte im Handel mit einem Energielabel zu kennzeichnen. Entscheiden Sie sich möglichst für ein Modell der höchsten Effizienzklasse. So können Sie am meisten sparen.
4. Energie sparen im Alltag
Durch umsichtiges Handeln lässt sich daheim Energie und damit bares Geld sparen – gerade in Zeiten, in denen die Energiepreise stetig nach oben klettern. Zudem schont ein geringerer Energieverbrauch die Umwelt. Wichtig ist allem voran, richtig zu heizen und zu lüften. Überlegen Sie, welche Temperatur möglich ist, damit Sie sich daheim wohlfühlen. Vielleicht reicht eine kurze Gewöhnungsphase damit 20 Grad für Sie genauso angenehm ist wie 23 Grad? Die drei Grad geringere Raumtemperatur kann bis zu 18 Prozent Energieersparnis bringen. Als Faustregel gilt: Jedes Grad mehr in Ihren Innenräumen, benötigt rund sechs Prozent mehr Heizenergie. Allgemein können Sie sich für die Beheizung an folgenden Richtwerten orientieren:
- Wohnbereich: ca. 19 bis 22 Grad
- Bad: ca. 23 Grad
- Schlafzimmer: ca. 16 bis 18 Grad
- Flure oder selten genutzte Räume: 14 bis 16 Grad.
Also vielleicht im Herbst und Winter dicke Socken und warme Pullover tragen, als bei jedem Frösteln gleich die Heizung hochzudrehen. Um echte Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, ist auch die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit wichtig. Ein Hygrometer leistet hier gute Dienste. Um Schimmel vorzubeugen, sollte die Luftfeuchtigkeit nicht über 60 Prozent liegen. Ideal ist es, vier Mal täglich für zehn Minuten mit weit geöffneten Fenstern stoßzulüften und die verbrauchte Luft gegen Frischluft auszutauschen. Auch bei der Beleuchtung können Sie sparen. Setzen Sie allgemein auf stromsparende LED Leuchtmittel. Und machen Sie das Licht dort aus, wo Sie sich nicht aufhalten und daher auch kein Licht benötigen.
5. Dekorieren mit natürlichen Materialien
Naturmaterialien sind bei der Einrichtung gefragt wie nie. Neben dem allgegenwärtigen Holz liegen Steine, Stoffe, Sisal, Felle, Filz, Leder oder Wolle voll im Trend. Die natürlichen Materialien setzen der kühlen technisierten Welt etwas wohlig Warmes entgegen und sorgen für eine behagliche Atmosphäre.
Besonders im Herbst können Sie auch selber aktiv werden und aus Blättern, Kastanien und anderen Naturfunden kleine Meisterwerke kreieren, die Ihr Zuhause aufhübschen. Vielleicht haben Sie Lust auf eine Bastelaktion mit Ihren Kindern. Wer keine eigenen Ideen hat, findet im Internet unzählige Varianten. Eine schöne Zusammenstellung möglicher Bastelprojekte bietet etwa Geolino.