Der Hund im Klassenzimmer

In der Peter-Caesar-Schule in Idar-Oberstein haben Hunde einen festen Platz im Unterricht. Ein Interview mit Lehrerin Patricia Luger

 

Welche Aufgaben haben Ihre Schulhunde?

Wir haben mit Dario, Amie und Louis drei Schulhunde, die uns Pädagogen in den Unterricht begleiten. So gibt es etwa jede Woche eine Hundestunde. Hieran können ein bis zwei Kinder pro Klasse teilnehmen und sich mit unseren drei Schulhunden beschäftigen – etwa gemeinsam einen Parcours durchlaufen oder einfach spazieren gehen. Wünscht sich eine ganze Klasse „Hundeunterricht“, besucht eine Hundeführerin mit ihrem Hund die Klasse, wie es in den Stundenplan passt. Die Schüler können auch einen Hundeführerschein machen.

  

Wie sind Ihre Schulhunde ausgebildet?

Unsere Hunde und wir als Begleiterinnen wurden im Therapiehundezentrum Saar ausgebildet. Anderthalb Jahre lang lernten wir in der Praxis den Umgang mit Kindern und Senioren und besuchten zugleich Theorie-Seminare über Krankheits- und Behinderungsbilder. Am Schluss stand eine Prüfung.

Was bewirken Schulhunde?

Gerade an einer Förderschule sind Hunde gute Begleiter: Sie haben keine Vorurteile, sind geduldige Zuhörer und nehmen Stimmungen auf. So erleichtern sie die Kontaktaufnahme und motivieren Kinder zu Aktivität. Unsere Schüler lernen darüber hinaus Verantwortung zu übernehmen – etwa eine Decke hinzulegen oder Wasser zum Trinken bereitzustellen. Die Kinder wachsen daran, wenn ein Schulhund da ist. Es werden alle Ebenen geschult. Besonders die Motorik und die Sprache unserer Kinder. Aber auch die Wahrnehmung. Sie müssen sich Handzeichen oder Kommandoketten einprägen.

 

Zugleich haben Sie mit den Schülern eine Schülerfirma gegründet und stellen Intelligenzspielzeug für Hunde her ...

Ja, das ist wirklich toll, die Schüler engagieren sich sehr für die Firma. Jeder findet seinen Platz in der Produktionskette – ob es die Bearbeitung von Bestellungen ist oder das Zusammenbauen der Einzelteile. Und wir verkaufen die Hundespielzeuge wirklich gut – einen Teil der Einnahmen werden wir in die nächste Klassenfahrt investieren. Aber auch bei der Firma geht es um mehr: Die Kinder öffnen sich dadurch der Außenwelt, werden sichtbar und erhalten Anerkennung für ihre Arbeit.

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