Abenteuer vor der Haustür: Die neue Wanderlust

Teil 4: Den Frühling genießen: Drei Touren für jeden Wandertyp

Weite Reisen sind aktuell nicht angesagt, auch sonst ist die Freizeitgestaltung durch die Pandemie nach wie vor eingeschränkt. Doch Trübsal blasen ist deshalb nicht nötig. Schließlich gibt es in unserer Region viele schöne Ecken zu entdecken. Eine Wanderung ist für eine Erkundung der Heimat optimal und besonders im Frühling ein tolles Erlebnis: „Meine OIE“ präsentiert drei Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Da sollte für jeden etwas dabei sein!

Aktiv in den Frühling
Die Bäume werden langsam grün, die ersten Blumen recken ihre Blüten der Sonne entgegen und Bäume und Büsche blühen um die Wette: Endlich ist der Frühling da und lockt uns nach draußen. Eine Wanderung durch attraktive Orte unserer Region ist genau das Richtige, um die ersten warmen Tage im Freien zu genießen. Erfahrene Wanderer wählen Strecken mit Steigungen, die ruhig etwas länger dauern können. Ungeübtere starten besser mit kürzeren Touren, die weniger Trittsicherheit und Kondition erfordern. Auch mit Kindern macht es Spaß, die Natur zu erkunden. Toll sind abwechslungsreiche Wege, an denen sich neben Naturerlebnissen idealerweise auch Spielmöglichkeiten bieten, die zum ausgiebigen Rasten animieren. 


1. Familientour: Spiel und Spaß mit Wasser

Mit dem Buggy lässt sich dieser abwechslungsreiche Weg nicht komplett erwandern. Doch die rund fünf Kilometer lange Tour mit Abkürzungsoption sollte mit Kindern ab vier oder fünf Jahren kein Problem sein. Jüngerer Nachwuchs kann sich am Rundumblick aus der Kraxe erfreuen. Start ist am Einstieg zur Traumschleife Köhlerpfad.

Zunächst führt der Weg über den Themenpfad „Wasserkraft“. An fünf Stationen gibt es hier Informationen über Wasserkraft und die Versorgung mit Trinkwasser im Landkreis Birkenfeld. Höhepunkt für die Kleinen ist der Wasserpielplatz am WasserWissensWerk. Er bietet von April bis Oktober viele Gelegenheiten zum Plantschen und Matschen. Sobald es die Pandemielage erlaubt, kann man zudem die Ausstellung im WasserWissensWerk (Mi bis So, 10-17 Uhr, Eintritt frei) besuchen. Sie ist interaktiv gestaltet und hält viele Mitmachangebote für Kinder bereit.

Doch auch ohne diesen Indoor-Besuch lohnt sich die Tour, die als nächstes zum Aussichtspunkt an der Steinbachtalsperre führt. Die imposante Talsperre schützt das riesige Wasserreservoir, das die Stadt Idar-Oberstein mit Trinkwasser versorgt. Auf der Traumschleifen-Wegführung geht es nun zurück Richtung Parkplatz. Wer noch Energie hat, kann dem Weg weiter folgen und einen Abstecher nach Kempfeld-Katzenloch machen. Ab Mai bietet hier die Gartenwirtschaft am Wasserfall die Möglichkeit zur Einkehr und in der Galerie am alten Sägewerk kann die Ausstellung besucht werden, die auch Schleifvorführungen in der eigenen Schleiferei beinhaltet (bitte bei Besuchsabsicht über die aktuelle Corona-Lage informieren).

 

 


2. Traumschleife „Rund um die Kama“

Mal direkt am Naheufer, durch dichten Wald oder an Felswänden entlang: Die Traumschleife „Rund um die Kama“ bietet auf überwiegend gut zu laufenden Wegen reichlich Abwechslung. Das Deutsche Wanderinstitut würdigt die rund sieben Kilometer kurze Strecke daher auch mit 75 Erlebnispunkten und verleiht ihr damit das Premiumwanderweg-Siegel.

Im Frühjahr bietet sich die Tour besonders an, denn da erwachen die Tiere und Pflanzen im Naturschutzgebiet Kammerwoog und Krechelsfels aus der Winterruhe und verwandeln die Umgebung in einen grün-bunten Dschungel, in dem es zwitschert und quakt. Von Oberstein geht es immer in Nahe-Nähe durch das Schutzgebiet Richtung Enzweiler.

Neben beeindruckender Natur bietet die Strecke auch zwei kulturhistorisch bedeutende Highlights. Zum einen passiert man die Reste der „Hoppstätter Achatschleife“: 1850 errichtet, bestand die Schleiferei einst aus zwei Häusern und vier Schleifsteinen. Nach einem kurzem, steilen Aufstieg trifft der Wanderer oben im Wald schließlich auf Überreste der „Villa Rustica“, einer ehemaligen römischen Villa, von der es unter anderem Keramikscherben, Amphoren-Fragmente und Wasserleitungsreste zu sehen gibt. Entlang des Wegs laden Wiesen, Felsen und Aussichtspunkte mit Ruhebänken zum Verweilen ein.

 

 

 

 

 


3. Saar-Hunsrück-Steig von Oberstein nach Herrstein

Knapp 19 Kilometer ist diese 13. Etappe des Fernwanderwegs Saar-Hunsrück-Steigs lang, garniert mit zahlreichen Auf- und Abstiegen: Sie eignet sich daher eher für Wanderer mit Erfahrung. Los geht es in der Obersteiner Altstadt, von wo der Weg steil bergauf vorbei an der beeindruckenden Felsenkirche zum Schloss führt. Allerdings finden derzeit Felssicherungsarbeiten an diesem Wegabschnitt statt, die voraussichtlich bis in den Mai dauern werden. Eine Umleitung ist jedoch ausgeschildert.

Vom Schloss aus führen dann schmale Pfade über Felsen in facettenreichen Formationen und gewähren viele spektakuläre Aussichten. Weiter geht es auf dem Pfad, der dem Verlauf des Nahe-Felsen-Wegs folgt, ins Ringelbachtal und an der westlichen Ballenberg-Flanke Richtung HIntertiefenbach.

Die nächste Etappe führt nach Fischbach, wo das Kupferbergwerk besucht werden kann (bitte Corona-Öffnungszeiten beachten). Der Steig endet schließlich in Herrstein. Die spätmittelalterliche Siedlung ist mit ihren vielen Fachwerkbauten und dem Schloss äußerst pittoresk und lohnt einen Besuch.