Abenteuer vor der Haustür: Die neue Wanderlust

Teil 1: Der Nahesteig: Genusswandern am Wasser

Weite Reisen sind aktuell nicht angesagt, auch sonst ist die Freizeitgestaltung durch die Pandemie nach wie vor eingeschränkt. Doch Trübsal blasen ist deshalb nicht nötig. Schließlich gibt es in unserer Region viele schöne Ecken zu entdecken. Eine Wanderung ist für eine Erkundung der Heimat optimal und auch im Herbst ein tolles Erlebnis

 

Am Fluss entlang
Egal, ob Sie das erste Mal die Wanderschuhe schnüren oder schon Erfahrung haben – rund um Nahe, Hunsrück und Glantal warten zahlreiche gut ausgeschilderte, abwechslungsreiche Wege auf abenteuerlustige Ausflügler. Ideal für trittsichere Wanderer ist der neue Nahesteig zwischen den Bahnhöfen Neubrücke und Idar-Oberstein. Der 34,5 Kilometer lange Pfad lädt ein auf eine mittelschwere, stellenweise anspruchsvolle Tour. Am Stück dauert seine Begehung rund elf Stunden. Natürlich können aber auch nur Teilabschnitte erwandert werden oder Sie teilen sich die Strecke in mehrere Abschnitte ein.

 

 

Erfolgreiche Erstzertifizierung
Der Nahesteig sollte ursprünglich Ende April offiziell eröffnet werden. Das Fest fiel coronabedingt aus, doch der Steig ist fertig beschildert und wurde im Sommer erstzertifiziert. Herausragende 78 Erlebnispunkte verlieh das Deutsche Wanderinstitut dem unter dem Motto „Wandern zwischen Wasser, Fels und Edelstein“ stehenden Streckenwanderweg. Damit überflügelt er alle vergleichbaren Strecken in Rheinland-Pfalz. „Der Nahesteig ist ein wunderschöner Wanderweg, der seinem Namen gerecht wird“, lautet das Fazit des Deutschen Wanderinstituts.

 

Schmale Pfade und schöne Wälder
Die Juroren lobten unter anderem die spannende Wegführung entlang der Nahe mit diversen Flussquerungen und die Einbindung schmaler Pfade sowie die schönen Wälder, Felsformationen und bunten Wiesen entlang des Wegs. Die Strecke biete derart viele Attraktionen, dass es schwerfalle, einzelne Höhepunkte herauszuheben. Genannt wurden schließlich unter anderem der keltische Baumkreis, das Nahetal vor Nohen sowie die Aussichten „Eisenbahnerglück“, „Odels Uwe“ und „Lorettablick“.

Anerkennende Worte gab es außerdem für die klare Beschilderung der Strecke sowie die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, die es ermöglicht, den Premiumwanderweg in verschiedene Etappen einzuteilen, ohne ein Taxi benutzen zu müssen.

 

Acht Servicestationen
Zusätzliche Attraktivität erhält der Weg durch die acht Servicestationen entlang der Strecke. Dort können die Besucher sich an Übersichtskarten orientieren und einen Wanderstempel erhalten. Darüber hinaus steht an jeder Station eine Waldapotheke bereit, in der Notfallpflaster und weitere Utensilien für kleine Blessuren zu finden sind.

 

 

 



Picknickbeutel zum Vorbestellen
Für die gemütliche Rast zwischendurch gibt es ein besonderes kulinarisches Angebot: Die Tourist-Informationen Baumholder, Birkenfeld und Edelsteinland haben in Zusammenarbeit mit Gastgeberbetrieben aus der Region ein Nahesteig-Picknick entwickelt. Angeboten werden rote Picknickbeutel gefüllt mit regionalen Spezialitäten, die an einem beliebigen Rastplatz verzehrt werden können.

Insgesamt sechs Betriebe entlang der Strecke bieten den Service derzeit an: das Café Allerhand in Nohen, das Hotel zum Stern in Baumholder, Gleis 4 am Bahnhof Neubrücke, die Gaststätte Sonnenberg in Sonnenberg, das Café Ella’s am Bahnhof in Idar-Oberstein und Edeka Decker in Hoppstädten-Weiersbach. Meist sind eine Basisversion und ein etwas reichhaltigeres Gourmet-Paket erhältlich. Der Picknickbeutel sollte am Vortag reserviert und kann auf der Wanderung beim jeweiligen Anbieter abgeholt werden. So lässt sich ohne langes Stullenschmieren und große Vorbereitungen ein reichhaltiges Picknick mit regionalen Spezialitäten inmitten der schönen Natur genießen – großartiger Ausblick an einem Ort der Wahl inklusive.